Lückenschluss an der Hieve
Vorher ...
Seit Ende April 2009 ...
Dafür waren folgende Maßnahmen erforderlich:
Die Radwege und die Anlegestellen für die Pünten wurden im Herbst/Winter 2008 gebaut. Ende April 2009 war auch die Pünte fertig gestellt und konnte in Betrieb genommen werden.
Der Radwegebau wurde durch eine Zuwendung des Landes Niedersachsen zur Förderung der Flurbereinigung nach der Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur integrierten ländlichen Entwicklung (ZILE) gefördert.
Die Pünte einschließlich der Anlegebuchten wurde mit Hilfe von Fördermitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) nach der Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung des Natur erlebens sowie der nachhaltigen Entwicklung in Modellregionen insbesondere im Zusammenhang mit Natura 2000 gebaut.
Alternativen und Varianten oder der lange Weg zu einer einvernehmlichen Planung
Zwar waren sich alle Beteiligten schnell einig, dass es an der Hieve einen Lückenschluss im Wegenetz geben soll - aber dazu, wie der aussehen könnte, gab es unterschiedliche Ideen. Daher wurden verschiedene Alternativen und Varianten entwickelt und geprüft.
Die Hieve war bisher nicht durch öffentliche Straßen und Wege erschlossen und konnte von Besuchern nur per Boot "erfahren" werden. Daher war ein Weg westlich um die Hieve herum eine grundsätzliche Alternative zur nunmehr realisierten Planung. Diese Idee wurde jedoch verworfen. Sie hätte zu einer Störung und Beeinträchtigung von bisher weitgehend ungestörten und für Brut- und Rastvögel wichtigen Flächen südlich und westlich der Hieve geführt. Entsprechend war sie mit den Projektzielen nicht vereinbar.
Bei der Abstimmung einer Trasse für den Lückenschluss zwischen dem Großen Meer und der Hieve zeigten sich die unterschiedlichen Interessen und Ziele der Beteiligten:
Die wesentlichen Varianten der Wegeführung sind in der nebenstehenden Karte dargestellt. Sie wurden am Runden Tisch, im Arbeitskreis und mit Betroffenen entwickelt und diskutiert. Nach einem langwierigen Abstimmungsprozess gelang es schließlich, bei einem Treffen aller relevanten Interessensvertreter und unter Einbeziehung des gesamten Wegebaukonzeptes für die Region eine einvernehmlich Variante (rot dargestellt) abzustimmen. Diese Variante wurde dann auch umgesetzt.
Maßnahmen zur Minimierung von Beeinträchtigungen
Schon in der Abstimmungsphase wurden die verschiedenen Varianten vergleichend untersucht. Hinsichtlich der Auswirkungen auf Natur und Landschaft bzw. auf die verschiedenen Schutzgebiete ist die abgestimmte und inzwischen realisierte Wegeführung nicht die optimale aber eine sehr gute Lösung. Zwar verläuft sie teilweise innerhalb des Naturschutz- und FFH-Gebietes, aber am äußersten Rand der Gebiete und in einem Bereich, der bereits durch Störungen vorbelastet ist, die vom Bootsverkehr und den Wochenendhäusern ausgehen. Die Flächen, die für die Anlagen in Anspruch genommen wurden, hatten überwiegend einen geringen bis mittleren Wert für Pflanzen und Tiere und waren teilweise durch aktuelle oder ehemalige Nutzungen wie Fahrspuren oder Trampelpfade vorbelastet. Berücksichtigt man auch die übrigen Nutzungsinteressen, wurde mit der einvernehmlich abgestimmten Wegeführung ein guter Kompromiss erreicht.
Um Störungen der Rastvögel des EU- Vogelschutzgebietes zu vermeiden, wird der Betrieb der Pünte auf die Zeit vom 15. April bis zum 15. Oktober eines Jahres beschränkt. Im Winterhalbjahr, wenn die Vögel im Gebiet rasten, wird sie stillgelegt. Potentielle Nutzer der Pünte werden durch entsprechende Hinweisschilder an der Ecke Woldenweg/Dreeskeweg bzw. am Beginn des Hievewegs so rechtzeitig auf die Betriebszeiten der Pünte hingewiesen, dass sie gleich auf das vorhandene Wegenetz ausweichen können.