Mit der Pünte über das Marscher Tief
Die neuen Radwege für den 3-Meere-Weg queren an zwei Stellen das Marscher Tief. Dafür wurden jedoch keine Brücken gebaut, sondern die Gewässerquerung erfolgt mit so genannten Pünten.
Beim Lückenschluss an der Hieve erfolgt die Querung des Marscher Tiefs ca. 150 m nördlich der Mündung in den Heikeschloot. Für den Lückenschluss in der Bedekaspeler Marsch wurde eine Verbindung zwischen dem Weg auf dem Leitdamm, am nördlichen Ende des Großen Meeres, und dem neuen Weg entlang des Marscher Tiefs hergestellt.
Eine Pünte, was ist das?
Pünten sind Selbstkurbelfähren, die wie stählerne Flöße mit Geländer aussehen. Es gab bereits vorher Beispiele für solche Pünten in der Region und zwar am Norder Tief und an der Holtlander Ehe. Nach diesen Vorbildern wurden auch die Pünten für den 3-Meere-Weg gebaut.
Sie bestehen aus einem ca. 4,0 m x 4,0 m großen Gitterrost auf einem Schwimmkörper. Die seitlichen Geländer haben zwei nach innen schlagende Türen.
Wie jede Fähre braucht auch die Pünte Anlegestellen beiderseits des Gewässers. Für den 3-Meere-Weg wurden sie als Anlegebuchten so gebaut, dass die Pünte in Ruhe nicht über die Uferlinie hinaus ins Gewässer hineinragt. Entsprechend wurden ca. 4 m tief in das Land hineinragende Buchten mit befestigten Ufern angelegt.
Wie wird sie angetrieben?
Kurz gesagt, durch die Muskelkraft der Nutzer. Und das geht folgendermaßen:
Mit den Pünten am 3-Meere-Weg war es wie mit vielen anderen neuen Einrichtungen, sie hatten ein paar "Kinderkrankheiten" und technische Probleme. Vor allem die Pünte für den Lückenschluss in der Bedekaspeler Marsch funktionierte nicht optimal, da die zu querende Strecke sehr lang war. Sie wurde daher im Winter 2011/2012 verkürzt. Das wurde durch eine Planungsänderung beim neuen Wassermanagement für das Große Meer möglich. Auch als Nutzer können Sie zu einem reibungslosen Ablauf beitragen, in dem Sie die Betriebsanleitung beachten, denn Bedienungsfehler können zu Betriebsstörungen führen.
Hier die wichtigsten Hinweise zur Bedienung der Pünten
Sie fragen sich, warum die Pünten nur bis 20.00 Uhr genutzt werden sollen? Sie dürfen aus Gründen der Verkehrssicherheit ohnehin nur bei Tag und nicht in der Dunkelheit betrieben werden. Im Hochsommer ist es zwar deutlich länger hell, aber mit Rücksicht auf die Anwohner beginnt die "abendliche Ruhezeit" bereits vor Sonnenuntergang. Das ist für manchen Nutzer, der noch eine abendliche Tour machen möchte, sicher bedauerlich. Aber bedenken Sie bitte, dass der 3-Meere-Weg an der Hieve über einen Privatweg verläuft. Die Anwohner stellen ihn freundlicherweise für den 3-Meere-Weg zur Verfügung - unter der Bedingung, dass am Abend wieder Ruhe einkehrt.
Vertragen die Pünten sich mit dem Wassersport auf dem Marscher Tief?
Sie sind "nur" ein weiterer Verkehrsteilnehmer auf dem Wasser und so geplant, dass sie den Wassersport so wenig wie möglich behindern:
Voraussetzung ist allerdings, dass sich die Nutzer an gewisse Regeln halten:
Es gibt zusätzliche Maßnahmen zur Verkehrssicherung
Für den Lückenschluss an der Hieve wurde im Abstimmungsprozess eine möglichst unproblematische Stelle für die Püntenquerung ausgewählt. Kritischer ist die Püntenstrecke für den Lückenschluss in der Bedekaspeler Marsch. Hier kommen das Marscher Tief, die Wiegboldsburer Riede und die Verbindung zum Großen Meer zusammen. Alle drei Gewässer werden von Booten befahren, dabei sind je nach Fahrtziel Richtungswechsel erforderlich. Zusätzlich wurde in diesem Bereich auch noch eine Stauanlage für das neue Wassermanagement errichtet.
Es handelt sich also um einen Verkehrsknotenpunkt auf dem Wasser. Durch die Optimierung der Püntenquerung im Zusammenhang mit der Realisierung von Stauanlage Nr. 1 im Winter 2011/2012 wurden eine Entzerrung dieses Knotenpunktes und eine Erhöhung der Verkehrssicherheit erreicht. Dennoch ist auch weiterhin von allen Beteiligten Umsicht und Rücksicht erforderlich.
Warum Pünten und keine Brücken?
Dafür gibt es mehrere Gründe:
Die beiden Pünten einschließlich der dafür erforderlichen Anlegebuchten wurden mit Hilfe von Fördermitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) nach der Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung des Natur erlebens sowie der nachhaltigen Entwicklung in Modellregionen insbesondere im Zusammenhang mit Natura 2000 gebaut und Ende April 2009 in Betrieb genommen. Die Optimierung der Pünten-Querung in der Bedekaspeler Marsch 2011/2012 hat die Gemeinde Südbrookmerland auf eigene Kosten realisiert.